Picture By Hand


manuelle Bildbearbeitung
SS 2024

Termine

Startdatum: 16.04.2024
Enddatum: 23.07.2024
Dienstag: 14:00 - 18:00
Die Veranstaltung findet nach der Einführung in der ersten Semesterwoche alle zwei Wochen an folgenden Tagen statt: 16.4.(Einführung), 23.4., 14.5., 28.5., 11.6., 25.6., 9.7., 23.7.


Lehrende*r

Prof. Ralf Werner


Veranstaltungsort

Grundlagenatelier


Maximale Anzahl Teilnehmer*innen

12


Anmeldeverfahren



Veranstaltungsart

Atelierprojekt kurz

ECTS

8 ECTS


Leistungskontrolle

Vorlage und Präsentation von Arbeitsergebnissen, Anwesenheitspflicht


Beschreibung

 

In diesem Atelierprojekt arbeiten wir mit fotografischen Bildern. Dem Medium der (analogen) Fotografie liegt traditionell die Behauptung einer wahrheitsgetreuen Abbildung der Realität zugrunde, wenngleich Fotograf*innen seit jeher ihre Bilder manipuliert haben: Das fängt schon bei der Wahl des Bildauschnittes an, geht über die photochemische Bearbeitung im Labor bis zur Montage oder Retusche des fertigen Bildes.

Die digitale Fotografie hat die Möglichkeiten der Bildmanipulation beinahe ins Unendliche erweitert: Manche Werkzeuge der digitalen Bildbearbeitung simulieren traditionelle, analoge Fotografie- oder Labortechniken, andere hingegen sind davon völlig losgelöst und zielen auf eine vollständige Neuschöpfung von (virtuellen) Bildrealitäten. Auf diese Weise ermöglichen Softwares zur Bildbearbeitung Eingriffe in die Bildwirklichkeit, die für eine(n) Betrachter*in in ihrer Entstehungsweise kaum noch nachzuvollziehen, oder überhaupt nicht mehr erkennbar sind.

In diesem Atelierprojekt werden wir den entgegengesetzten Weg einschlagen: Wir erproben und entwickeln Methoden der manuellen Bildbearbeitung, die die Spuren dieser Manipulationen ganz offen zu erkennen geben. Fotografische Bilder sind, sobald sie an einen materiellen Träger gebunden sind immer auch „Material“, und dieses Material ist formbar.

„picture by hand“ lässt sich so als Aufforderung verstehen, fotografisches Material direkt und mit den eigenen Händen umzuformen, und auf diese Weise dem Bildträger neue Wahrnehmbarkeit und Relevanz zu verleihen. Der manuelle Eingriff in den Bildträger transformiert damit auch die ursprüngliche Bildinformation zu einer neuen „Erzählung“.

Gezielte Interventionen können diese Bildinformation zusätzlich übersteigern, oder aber völlig revidieren. Bildpartien können mit Strukturen überlagert oder ausradiert werden. Durch Schneiden, Knicken, Flechten oder Schleifen kann dem Bildträger Sichtbarkeit und Bedeutung verliehen werden. Mit der manuellen Bearbeitung der Bilder dringen wir auf eine Ebene vor, die gleichsam „hinter“ der aufgezeichneten Bildinformation zu liegen scheint, und entwickeln so eine neue, autonome Bildvorstellung.

Dieses Projektangebot bietet großen experimentellen Freiraum und richtet sich an Studierende mit ausgeprägtem Interesse an einer freien künstlerischen Forschung. Von Vorteil (aber nicht Voraussetzung) ist eine eigene fotografische Bildersammlung, die als Ausgangsmaterial dienen kann.

Ein möglicher thematischer Fokus kann etwa der Aspekt der Räumlichkeit sein: Wie repräsentiert sich (architektonischer) Raum in fotografischen Bildern? Und was geschieht, wenn dieser (illusionistische) Raum auf einem Bildträger real-räumlich bearbeitet wird? Grundsätzlich ist aber auch jeder andere individuelle Arbeitsansatz willkommen!

Zum ersten Treffen gibt es einen Vortrag, der in das beschriebene Arbeitsfeld einführt. Die Arbeit am Atelierprojekt wird in Arbeitsbesprechungen begleitet, die vierzehntägig stattfinden. 


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